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Der Werteworkshop – Teil 1

Agiler Blog

Wer seine Werte definiert hat, fördert nicht nur die Unternehmenskultur, sondern kann auch zielgerichteter kommunizieren, sich und sein Unternehmen besser positionieren und eine strategische Corporate Identity formen.

Ich möchte an dieser Stelle ein Workshopkonzept vorstellen, das gern in die Praxis transportiert werden kann. Ziel des vorgestellten Werteworkshop ist es ein Gefühl für Werte zu bekommen und sich in das Thema einzudenken. Die eigenen Vorstellungen zu einzelnen Werten sollen ausgetauscht und ein gemeinsames Werteverständnis entwickelt werden, das mit einer geteilten Auffassung angereichert wird. Im Ergebnis werden Werte erodiert, die ein Unternehmen am ehestens repräsentieren und vorantreiben, nicht zuletzt, weil sie auf dem Mitspracherecht der Mitarbeiter aufbauen und gelebt werden.

Ablauf des Workshops

Maximal 16 Teilnehmer

SCHRITT 1: Einführung in das Thema Werte (15 min.)

Für viele ist der Wertebegriff zwar bekannt, dennoch oft zu abstrakt oder nicht greifbar.

Der erste Schritt zielt darauf ab, eine gemeinsame Vorstellung des Wertebegriffs zu prägen und die Vorteile geteilter Werte in den Vordergrund zu rücken.

Gern kann an dieser Stelle auf ein Flipchart zurückgegriffen (jeweils ein Plakat)werden:

Werte (Plakat 1)

Vorstellung, Ideen, Normen

  • Erwünscht
  • Geben Orientierung
  • Grundlage für unser Denken und Handeln

Enge Verbindungen zu Glaubenssätzen

Beispiel: Ich bin dann am erfolgreichsten, wenn ich selbst entscheiden darf

Werte: Unabhängigkeit

Werte (Plakat 2)

Gemeinsam geteilte Werte:

  • Verbinden
  • Geben gemeinsame Identität
  • Transportieren und erklären Ansichten und Verhalten
  • Laden zur Diskussion ein und motivieren zum Handeln
  • Geben Mut
  • Setzen Energie frei
  • Geben Orientierung
  • Stellen einen gemeinsamen Bewertungsrahmen auf

Unerfüllte Werte führen zu Unzufriedenheit

SCHRITT 2: Selbstreflexion (10 min.)

Jeder überlegt sich mit welchen Werten man sich selbst identifizieren kann und welche für das Unternehmen bedeutsam erscheinen. Aus der eigenen Überlegung heraus sollen 8 bis 10 Werte abgeleitet werden, die für das Unternehmen bedeutsam und für sich selbst erstrebenswert sind.

Wichtig ist in dieser Arbeitsphase, dass geschwiegen und ein intrapersonaler Dialog, ohne externe Reize, ermöglicht wird (im Internet können diverse Sammlungen von Werten gefunden werden, die man als Inspirationsquelle für die Teilnehmer zur Verfügung stellen kann).

SCHRITT 3: Gruppenarbeit (45 min.)

Es werden Kleingruppen gebildet. Meine Erfahrung zeigt, dass jede Gruppe einen Moderator bestimmen sollte. Jede Gruppe soll sich einen Überblick über die individuell gefundenen Werte verschaffen und eine Diskussion über Schnittmengen und Unterschiede führen.

Das Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung der verschiedenen Werte zu bekommen (Was genau ist mit diesem Wert gemeint?). Die in der Gruppe geschaffene Wertedefinition sichert die Beantwortung folgender Impulsfragen:

Was ist uns wichtig?

Wofür treten wir ein?

Was treibt uns an?

Wie wollen wir zusammenarbeiten?

Wie sind unsere Führungs- oder Gruppengrundsätze?

Welche soziale Verantwortung übernehmen wir?

Was hat für uns eine übergeordnete Bedeutung und hat Vorrang?

SCHRITT 4: Auswahl, Bedeutung und Vorstellung (90 min.)

In den nächsten 45 Minuten werden die Werte innerhalb der Gruppe selektiert und priorisiert. Am Ende sollen 8 bis 10 Werte genannt sein, die von der Gruppe als bedeutsam eingestuft und gemeinsam getragen werden. Die Reihenfolge der aufgelisteten Werte richten sich nach deren Gewichtung. Nun bekommt jede Gruppe die Möglichkeit ihre Werte-Liste zu präsentieren und auf Verständnisfragen einzugehen (ca. 5min). Zu beachten ist, dass die Präsentation auf Grundlage des divergierenden Denkens basiert. In der Umsetzung bedeutet das, dass jede Form von Beurteilung (positiv wie negativ), sowohl ausgesprochen als auch die im Kopf stattfindende zurückgestellt wird. Es soll die Möglichkeit gegeben werden, bestehende Elemente zu kombinieren und weiterzuentwickeln. Nachdem alle Gruppenergebnisse vorgestellt sind, wird das Plenum gebeten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu beschreiben. Zur Hilfestellung können verwandte Werte, die etwas ähnliches ausdrücken geclustert und anschließend mit einer Überschrift versehen werden.

Die Darstellung kann auf einem Flipchart erfolgen

UNSERE WERTE

ACHTSAMKEIT:

  • Anteilnahme
  • Empathie
  • Achtsamkeit
  • Wertschätzung

Mit weiteren Wortwolken oder Clustern kann wie am Beispiel Achtsamkeit verfahren werden.

Aufgabe des Moderators besteht darin, die Ergebnisse zu einem Kern zu formen, der den Konsens der geteilten Werte in sich trägt. In der Regel sind 8 Werte ausreichend, um die Einmaligkeit eines Unternehmens zu beschreiben. Wird die Anzahl der gefunden und präferierten Werte als zu hoch eingestuft, kann man mit den folgenden Fragen die Auswahl schärfen und damit konkretisieren:

  • Welcher ist der Kern der Werte, die das Unternehmen am besten charakterisieren?
  • Welches sind die bedeutsamsten Werte?
  • Welche Werte beschreiben noch prägnanter und wofür man einstehen möchte?
  • Alle genannten Werte waren in der Diskussion wichtig, welche können eher bei Seite gelegt werden und welche sind unverzichtbar?
  • Was würde einen potenziellen Bewerber am ehesten ansprechen und welche Außenwirkung soll erzielt werden?

Sind die für das Unternehmen bedeutsamen Werte erodiert worden, empfiehlt es sich in einer weiteren Fokus-Gruppe die gefundenen Werte mit Beschreibungen zu bestücken, damit sie in die Unternehmenskommunikation einfließen und sich entfalten können.

Im nächsten Blogbeitrag werde ich eine Methode anbieten, mit deren Hilfe die Priorität festgelegt und übergeordnete Werte herauskristallisiert werden können. Des weiteren kann ein Praxisbeispiel für ausformulierte Werte gefunden werden.

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